Die V160-Familie
Baureihe 216
Mit der Baureihe V160 (ab 1968 Baureihe 216) begann bei der Deutschen Bundesbahn die Ära der einmotorigen Großdiesellokomotiven. Nach den zehn Prototypen aus den Jahren 1960 bis 1963 wurden zwischen 1964 und 1969 die 214 Serienlokomotiven gebaut. Mit einer Leistung von 1900PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h kam die V160 auf Haupt- und Nebenbahnen im Schnell-, Nah- und Güterzugdienst zum Einsatz. Einige Lokomotiven wurden mit einer Vielfachsteuerung ausgerüstet, so dass die Lok vom Steuerwagen aus bedient werden oder schwere Züge in Doppeltraktion gefahren werden konnten. Nach der Gründung der Bahn AG kamen die Lokomotiven zum Geschäftsbereich DB-Cargo und wurden dort bis 2004 abgestellt.
Seit September 2015 ist die aus Spanien zurückgeholte V160 002 (216 002) wieder betriebsfähig und wird von der „Railsystems RP“ eingesetzt. Beim Kurhessenbahnfest am 12. und 13.9.2015 konnte die Lok zeigen was in ihr steckt! Mit dem Nahverkehrszug nach Allendorf habe ich die V160 002 bei Röderau fotografiert.
Aufgrund des runden Vorbaus bekamen die Prototypen der V160 schnell den Spitznamen „Lollo“ verpasst. Bei der Fahrzeugausstellung im Oktober 1985 in Bochum Dahlhausen konnte man den Unterschied zwischen der V200 und der Lollo (V160 003) studieren.
Am 7.11.1985 weilte die Oberhauser 216 011 zu Besuch in Paderborn Hbf. Die Lok wurde am 21.8.1964 beim Bw München Hbf als erste Serien-216 in Dienst gestellt und am 30.11.1994 bei Bw Osnabrück ausgemustert.
Mit der Abstellung der 226 130 und 131 endeten am 1.7.2005 die letzten 216-Einsätze bei der Deutschen Bahn. Neben vier Museumslokomotiven stehen noch einige Lokomotiven dieser Baureihe bei Privatbahnen im In- und Ausland im Einsatz. Das Gleisbauunternehmen "Wiebe" besitzt gleich drei ehemalige 216. Zu diesen Lokomotiven zählt die 216 032, aufgenommen in Köln Kalk Nord am 11.5.2006
Am 21.4.1986 entstand in Paderborn Hbf die Aufnahme der äußerlich wenig gepflegten Oldenburger 216 044. Erwähnenswert ist, dass die Lok auf der Front zwischen den Lampen einen „Kühlergrill“ der 216-Prototypen besaß!
Hinter der V9 der NIAG verbirgt sich die ehemalige 216 055, die am 30.11.1997 beim Bw Osnabrück ausgemustert wurde. Am 12.4.2005 war diese Lok mit einem kurzen Güterzug bei Nauheim unterwegs.
Bereits knapp 18 Jahre zuvor war mir die 216 055 hier schon einmal vor die Linse gefahren!
Als Vertreterin ihrer Baureihe gehört die 216 067 zum Bestand des DB-Museums und ist in der ursprünglichen roten Lackierung am Standort Koblenz Lützel untergebracht. Am 15.1.2015 entstand die Aufnahme der nicht betriebsfähigen Lok.
Bahnräumer stehen der V160 gut zu "Gesicht". Im Bw Osnabrück habe ich am 9.8.1996 die orientrote 216 081 angetroffen.
Bei Twiste fährt die Kasseler 216 096 mit dem N8242 (Korbach - Kassel) dem nächsten Halt Mengeringhausen entgegen, 28.4.1984. Zum Aufnahmezeitpunkt war die Lok erst 18 Jahre alt. Weitere 19 Jahre werden vergehen bis die Lok am 11.6.2003 ausgemustert wird.
Gerade mal 11 Lokomotiven der Baureihe 216 trugen das verkehrsrote Farbschema der Bahn AG. Am 23.11.2000 präsentierte sich die Kasseler 216 102 mit obligatorischem „DB-Cargo Emblem“ und nicht mittig angeordneter Loknummer in Kassel Hbf.
Auch die "Osthannoversche Eisenbahn" besitzt drei ehemalige Lokomotiven der Baureihe 216. Zwischen Salzbergen und Rheine überraschte mich am 25.9.2008 die 2000 85 (ex 216 121) mit einem Holzzug.
Mit neuem Motor versehen, befindet sich die 216 122 bei der Firma Wiebe und kommt mit Bauzügen deutschlandweit zum Einsatz. Mit einem Bauzug Richtung Osten durchfährt die 216 122 den Haltepunkt Wuppertal Barmen, 2.6.2010.
Im Weserbergland dominierten einst die Braunschweiger 216 im lokbespannten Reisezugverkehr. Am 5.5.1985 fährt der „Flickenteppich“ 216 170 mit dem RE 3514 (Walkenried - Altenbeken) in den Bahnhof Ottbergen ein.
Im Winterfahrplan 1984/85 verkehrten die Schnellzüge D2641 (Aachen – Braunschweig) und D2941 (Mönchengladbach – Walkenried) von Soest bis Altenbeken vereint. Ab Altenbeken ging es dann jeweils mit 216 bespannt weiter gen Osten. Am Vormittag des 4.11.1984 steht der mit der Braunschweiger 217 170 bespannte D2941 abfahrbereit in Altenbeken, nachdem der vordere Zugteil (D2641) den Bahnhof kurz zuvor verlassen hatte.
Die 216 vom Bw Kassel waren auf fast allen nordhessischen Nebenbahnen zu Hause. Mit dem N7920 (Eschwege - Kassel Hbf) hat die 216 219 den Bahnhof Eschwege West erreicht. 12.4.1985
Unterwegs mit dem N7911 (Kassel Hbf – Eschwegen) wartet die Kasseler 216 224 in Oberkaufungen die Kreuzung mit dem Gegenzug N7916 ab, 12.4.1985.
Über 24 Jahre später, am 12.11.2011, bekam ich die 216 224 noch einmal vor die Linse. Inzwischen musste die Lok den Dienst bei der DB quittieren und zählt zum Bestand der EBM. In Hagen Hbf wartet die 216 224 auf den nächsten Einsatz. Der Einsatz bei der EBM wurde auch schon wieder beendet, da die Lok an die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG (IGE) verkauft wurde. Dort bekam sie im Sommer 2014 ihren ursprünglichen roten Lack zurück.
Unterbaureihe 226
Um liegengebliebene Züge von der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main abschleppen zu können, wurden 2002 von DB-Cargo sieben Lokomotiven der Baureihe 216 übernommen und als Baureihe 226 bezeichnet. Im Werk Bremen wurde der Heizkessel durch ein Vorheizgerät ersetzt. Stationiert waren diese Lokomotiven in den Bahnhöfen Frankfurt Hbf, Wiesbaden Hbf, Limburg Süd und Troisdorf. Die Einsätze waren allerdings nur von kurzer Dauer, denn bis Mitte 2005 wurden die Loks von der 218.8 ersetzt.
Mit Inbetriebnahme der Neubaustrecke Köln – Rhein/Main entschied man sich für ein Abschleppkonzept mit Diesellokomotiven, um liegengebliebene Züge von der Strecke schleppen zu können. Zu diesem Zweck übernahm DB-Fernverkehr sieben Lokomotiven der Baureihe 216 von DB-Cargo und zeichnete diese in die Baureihe 226 um. Am 10.6.2002 befanden sich die 216 154 und 216 130 für die Lokführerausbildung in Köln Bbf. Die Umzeichnung erfolgte erst vier Monate später.
Die Abschlepplokomotiven von DB-Fernverkehr kommen nicht nur auf der Schnellfahrstrecke zum Einsatz. Am 23.5.2003 rangierten die 226 130 und 154 in Köln Bbf einen defekten ICE3.
Mit der 226 146 und 226 156 besaß DB-Fernverkehr auch zwei orientrote 226. Das Foto zeigt die 226 146 in Limburg Süd. Die Lok stand nur 14 Monate bei DB-Fernverkehr im Einsatz. 20.10.2003
Die 216 096 wurde ebenfalls an DB Reise & Touristik verkauft, allerdings nur buchmäßig in 226 096 umgezeichnet. Sie diente als Ersatzteilspender und wurde im Juni 2003 bei der Firma Steil in Trier verschrottet. Am 28.5.2003 wartet die Lok im Bahnhof Ehrang auf die Zustellung zum „Vollstrecker“.
Baureihe 217/753
Die Baureihe 217 (bis 1968 V162) erhielt anstelle eines Dampfheizkessels einen 500PS Dieselmotor mit Generator für die elektrische Zugheizung, dessen Leistung im Sommer oder im Güterzugdienst auch für die Traktion genutzt werden konnte. Ein Serienbau blieb aber aus, da zwei Dieselmotoren zu unwirtschaftlich sind und inzwischen Motoren mit entsprechend hoher Leistung zur Verfügung standen, um die Leistung für die Zugheizung vom Hauptdieselmotor abzuzweigen. Die Baureihe 217 war bis zum Erscheinen der Neubauloks die einzige Streckenlokomotive der DB mit Scheibenbremsen! Nach 1994 gelangten die Lokomotiven zu DB-Cargo und wurden noch bis 2011 vom Bw Mühldorf aus im Güterverkehr eingesetzt.
Im Jahr 1970 wurden die beiden 217-Prototypen, 217 001 und 002, zu Bremslokomotiven umgebaut und unterstanden fortan dem BZA München. Anlässlich der Hauptuntersuchung im Januar 2003 wurden die 217 001rot/beige lackiert. Karlsruhe Hbf, 13.2.2010 Im Mai 2013 wurde die Lok ausgemustert und befindet sich nun in der SVG Eisenbahnerlebniswelt in Horb.
Im April 1989 wurden die Lokomotiven der Versuchsanstalten zu „Bahndienstfahrzeugen“ erklärt und bekamen entsprechende Baureihenbezeichnungen. So wurden aus der 217 001 und 217 002 die 753 001 und 753 002. Auf einer Fahrzeugschau in Kaldenkirchen rangierte die 753 002 die Ausstellungslokomotiven von DB-Systemtechnik (110 169, 120 501 und 103 222). 12.8.2006
Im letzten Licht des 26.9.1988 entstand das Foto der Regensburger 217 003 im Bahnhof Cham (Oberpf.).
Nach den drei Vorserienlokomotiven (217 001 bis 217 003) aus dem Jahr 1965 wurde ab 1968 eine zweite Vorserie von 12 Maschinen beschafft, um diese direkt mit den 12 Vorserienlokomotiven der Baureihe 218 vergleichen zu können. Die 217 011 gehört zu dieser zweiten Vorserie (217 011 bis 217 022). Am 10.8.1985 habe ich die 217 011 im Bw Nürnberg Hbf fotografiert.
Ende 2000 wurde die Baureihe 217 von Regensburg nach Mühldorf umbeheimatet, wo diese Lokomotiven überwiegend in Doppeltraktion zwischen München und Burghausen eingesetzt werden. Mit einem Flüssiggaszug passieren die 217 014 und 019 die bekannte Fotostelle bei Heiligenstadt. 5.5.2006
Heute gehört die 217 014 als nicht betriebsfähiges Exponat zum Bestand des DB-Museums in Koblenz Lützel. 17.1.2015
Leichtes Spiel hatten die 217 017 und 217 018 mit dem kurzen Güterzug nach Mühldorf, aufgenommen bei Tüssling am 4.5.2006.
Vom Bw Regensburg wurde häufig der Nürnberger Rangierbahnhof erreicht. Im dortigen Betriebswerk habe ich die 217 021 fotografiert. 9.12.1984