Bunter Eisenbahnverkehr im Landkreis Mansfeld Südharz
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Von Berga bis Hackpüffel verlief auch die Kleinbahn Berga Kelbra – Artern auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Mansfeld Südharz. Die Strecke wurde bereits 1966 stillgelegt und anschließend abgebaut. Noch heute kann man den ehemaligen Streckenverlauf gut erkennen und einige Relikte der Kleinbahn finden. Am 22.6.1997 habe ich das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs Kelbra fotografiert.
Dreißig Jahre nach der Betriebseinstellung der Kleinbahn Berga Kelbra – Artern waren am 22.6.1997 vom Bahnhof Sittendorf das Empfangsgebäude und Reste des Bahnsteigs vorhanden.
Die Strecke Sandersleben – Blankenheim Trennungsbahnhof zählte einst zur „Kanonenbahn“, die Anfang des letzten Jahrhunderts abseits der Ballungsräume Berlin mit Metz verbinden sollte. Heute ist hier nur noch die zweistündlich verkehrende RE-Linie Magdeburg – Sangerhausen – Erfurt verblieben, während der Güterverkehr kaum noch eine Rolle spielt. Am 24.5.1993 fährt die 232 542 mit dem RE4986 (Magdeburg – Erfurt ) in Sandersleben ein.
Wie auf fast allen nicht elektrifizierten Strecken in Sachsen Anhalt verkehren heute auch auf der KBS 335 moderne Triebwagen. Am 3.11.2005 nutzten in Sandersleben zwei Fahrgäste den Halt des aus dem 642 142 und 642 130 gebildeten RE36083 zur Fahrt nach Sangerhausen.
Lange Zeit bestimmten die „Großrussen“ der Baureihe 132/232 das Bild des Reisezugverkehrs auf der KBS335. Mit dem E4988 (Magdeburg – Erfurt) erreicht die Güstener 232 289 den Bahnhof Hettstedt. 24.5.1993
Elf Jahre später, am 1.11.2004 habe ich an gleicher Stelle mit dem 642 720 die moderne Eisenbahn fotografiert.
In Hettstedt zweigte die Strecke der „Halle – Hettstedter Eisenbahn“ von der KBS335 ab. Diese Privatbahn verband, wie der Name schon sagt Halle (Saale) mit Hettstedt. Während der Streckenabschnitt zwischen Halle und Heiligenthal bis 1968 stillgelegt wurde, konnte man Heiligenthal weiterhin aus Richtung Hettstett per Eisenbahn erreichen. Am 23.5.1998 wurden die Zugläufe auf den Abschnitt Hettstedt – Gerbstedt verkürzt und vier Jahre später wurde auch der restliche Streckenabschnitt eingestellt. Aus Heiligenthal kommend fährt der N8812 in Hettstedt ein.
Noch einmal der Bahnhof Hettstedt mit einfahrendem E4987 nach Magdeburg. Als Zuglok diente an diesem trüben 24.5.1993 die Güstener 232 395.
Nach Ankunft des N8811 in Heiligenthal rangiert die Güstener 201 628 an das andere Zugende. 24.5.1993
Der Bahnhof Klostermansfeld mit seinem markanten Wasserturm hat sich in den letzten zwanzig Jahren kaum verändert. Allerdings verkehren hier heute moderne Fahrzeuge. Am trüben 3.2.1992 habe ich hier die Erfurter 232 487 mit dem E620 (Gotha – Magdeburg) fotografiert. Das trübe Licht und der Kodakchrome-Film lassen das Foto fast wie eine Schwarz-Weiß-Aufnahme erscheinen!
Zwölf Jahre später, am 1.11.2004 entstand in Klostermansfeld die Aufnahme des 642 726, der als RE36087 auf dem Weg von Magdeburg nach Erfurt war.
Die KBS337 (Klostermansfeld – Wippra) ist die letzte Nebenbahn im Kreis mit planmäßigem Reisezugverkehr. Über Jahre hin bestimmten hier Schienenbusse der Baureihe 772/972 das Bild. Vor dem imposanten Empfangsgebäude des Bahnhofs Klostermansfeld habe ich am 3.2.1992 den aus dem 172 136 und 172 736 gebildeten N16245 fotografiert.
Seit 1997 verkehrt die Kreisbahn Mansfelder Land (KML) auf der KBS337 als Subunternehmer der Burgenlandbahn unter dem Namen „Wipperliesel“. Zum Einsatz kommen hier Esslinger Triebwagen im Zweistundentakt, wobei zu erwähnen ist dass auf dieser Strecke die letzten planmäßigen Leistungen der „Esslinger“ in Deutschland erbracht werden! Am 1.11.2004 verlässt der VT407 als RB36444 den Bahnhof Klostermansfeld.
Als RB36449 überquert der VT 408 und VT407 das bedeutendste Bauwerk der KBS337, das Mansfelder Viadukt. 30.10.2005
Auf der Fahrt von Wippra nach Klostermansfeld legt der 172 136 als N16245 im Bahnhof Mansfeld einen kurzen Zwischenhalt ein. 3.2.1992
Die Bahnanlagen der Station Friesdorf haben auch schon mal bessere Zeiten gesehen! Hier habe ich noch einmal das Gespann aus 172 136/172 736 fotografiert, das am 3.2.1992 als N16245 auf dem Weg nach Klostermansfeld war.
Am Endbahnhof Wippra steht der VT408 bereit, um als RB37905 nach Klostermansfeld zu fahren. 1.11.2004
Seit 1999 werden in den Sommermonaten einige Züge der Wipperliesel an den Wochenenden bis Helbra verlängert. Aus Wippra kommend erreicht der VT408 als RB36451 den Bahnhof Helbra. 30.10.2005
Das Mansfelder Land war einst von einem dichten 750mm Schmalspurnetz überzogen. Insgesamt waren 13 Schächte und sechs Hüttenwerke mit einem etwa 50 km langen Gleisnetz verbunden. Im Jahr 1990 endete auf den Gleisen der Mansfelder Bergwerksbahnen der reguläre Güterverkehr. Auf der verbliebenen Strecke von Klostermansfeld nach Hettstedt Kupferkammerhütte finden regelmäßig Sonderfahrten statt. Zum Bestand der Museumsbahn zählt auch die Lok 11 (Orenstein & Koppel 1939), fotografiert am 1.11.2004 in Klostermansfeld.
Am 1.5.2005 kam auf der Museumseisenbahn die Lok35, eine V10C aus dem Hause LKM Babelsberg, zum Einsatz. Am Morgen des Tages steht der Museumszug abfahrbereit in Klostermansfeld.
Nach Ankunft in Hettstedt Kupferkammerhütte, fährt der Zug zum Umsetzen weiter nach Kupferkammerhütte Gbf. Die Brücke im Hintergrund gehört zum regelspurigen Anschlussgleis der „Mansfelder Kupfer und Messing GmbH“. 1.5.2005
Im Bahnhof Hettstedt Kupferkammerhütte Gbf entstand ein weiteres Foto des Museumszuges. Die Größe des Areals lässt erahnen, dass die Gleisanlagen hier einst wesentlich umfangreicher waren …