Die Eifelquerbahn (KBS478)
Wenn man heute die Gleisanlagen des Bahnhofs Mayen Ost betrachtet, kann man sich kaum die Ausmaße der einstigen Bahnanlagen vorstellen! Von dem einstigen Abzweigbahnhof sind gerade mal zwei Gleise übrig geblieben. Hier steht der 628 303 als RB12435 zur Fahrt nach Andernach. 26.9.2011
Im September 2011 war das Tunnelinstandhaltungsfahrzeug (TIF) 705 001 zu Besuch in Mayen Ost. Während rechts im Bild ein Teil des ehemaligen Lokschuppens des Bw Mayen zu sehen ist, kann man links im Hintergrund den Bahnhof Mayen mit den Ausfahrsignalen erkennen.
Machen wir einen kurzen Abstecher an die 1983 eingestellte Strecke von Mayen Ost nach Koblenz Lützel. Während die Trasse bis Ochtendung heute als Radweg genutzt wird, sind die Gleise bis Koblenz-Lützel noch vorhanden, jedoch seit 2003 stillgelegt. Am 31.8.1983 übernahm die Limburger 216 136 die Beförderung des N7228 (Koblenz – Mayen Ost), fotografiert beim Zwischenhalt in Polch.
Foto: Dietmar Fiedel
Auf der ehemaligen Bahntrasse Mayen – Polch – Ochtendung und Polch – Münstermaifeld befindet sich heute der Maifeld-Radwanderweg. Am Bahnhof Polch erinnert heute nur noch wenig an die alte Eisenbahn, 16.3.2020.
Das ehemalige Empfangsgebäude beherbergt heute eine Gaststätte, die am 16.3.2020 coronabedingt geschlossen hatte. Was soll’s, die hatten eh nur Bitburger auf der Karte!
Zurück zur Eifelquerbahn: Auch heute hat die Eifelquerbahn weitgehend den Charakter einer typischen Nebenbahn. Bei Mayen West fährt der 628 305/629 305 als RB12440 nach Kaisersesch. 14.5.2012
Zwischen Mayen West und Monreal befinden sich einige technisch nicht gesicherte Bahnübergänge, die nur mit 10 km/h befahren werden dürfen. Am Nachmittag des 20.4.2020 bremst die RB12677 (Kaisersesch – Mayen Ost vor einem dieser Überwege.
Gleiche Stelle noch einmal, Blick von der anderen Seite: Hier rollt der 643 033 als RB12663 bergab dem nächsten Halt Mayen West entgegen.
Auf dem Weg von Kaisersesch nach Andernach hat die RB12673 bei Monreal den Scheitelpunkt der Strecke hinter sich gelassen und rollt nun ohne viel Mühe bergab in das Rheintal, 20.04.2017.
In der Gegenrichtung ist der 648 205 am 20.4.2017 unterwegs. In weiter Ferne kann man oberhalb des Triebwagens den seiner Zeit noch existierenden Kühlturm des AKW Mülheim-Kärlich erahnen. Bis zum Rheintal sind es etwa 23 Kilometer Luftlinie!
Nur für wenige Augenblicke befindet sich das, in einem Einschnitt gelegene, Westportal des 478 Meter langen Geisbüsch-Tunnel im Sonnenlicht. Am frühen Abend des 20.04.2017 hat der 640 019 als RB12670 Andernach - Kaisersesch den Tunnel passiert und wird in wenigen Augenblicken Monreal erreichen.
Wie auf der Modelleisenbahn: Blick von der Löwenburg auf den Ort Monreal mit der RB12665 nach Mayen Ost, 22.4.2020. Aufgrund des „Corona-Fahrplans“ pendelte dieser Triebwagen im April 2020 nur zwischen Kaisersesch und Mayen Ost, während die Züge aus Limburg kommend ohne Einschränkungen bis Mayen Ost fuhren.
Zu den bekanntesten Fotomotiven auf der Eifelquerbahn zählt die Kurve vor Monreal mit den beiden Burgruinen! Neben Trierer Schienenbussen kam auf der Eifelquerbahn Ende der 80er Jahre auch die Baureihe 211 des Bw Trier zum Einsatz. Hierfür standen die 211 029, 072 und 211 218 zur Verfügung. Letztere bespannte am 20.9.1988 den N7070 Mayen Ost – Gerolstein.
Noch einmal die Trierer 211 218 mit der N7073 auf der Hinfahrt nach Mayen Ost, fotografiert in Monreal. 20.9.1988
Zwischen Monreal und Urmersbach verläuft die Trasse der KBS 478 im Tal der Thürelz. Hier, abseits des Handynetzes und des Straßenverkehrs, finden sich einige nette Fotomotive - Nebenbahn pur. Am Vormittag des 19.9.2012 wird die Ruhe vom 629 313, der als RB12422 auf dem Weg nach Kaisersesch ist, nur kurz gestört.
Unterwegs als RB12670 (Mayen Ost – Kaisersesch) fährt der 648 204 im gemächlichem Tempo gen Westen. Ein wenig muss sich der Triebwagen doch anstrengen – zwischen Monreal und Kaisersesch ist ein Höhenunterschied von 160 Meter zu überwinden. Leider wurden zwischen 2017 und 2020 auf dem hiesigen Steckenabschnitt die Telegrafenleitungen und die dazugehörigen Maste abgebaut!
Einige hundert Meter weiter westlich heißt die „Thürelz“ noch „Stellbach“! Hier rollt der 648 204 ohne Mühe als RB12667 nach Mayen Ost.
Nahe Urmersbach fährt der 640 017 und 640 019 als RB12684 nach Kaisersesch. Planmäßig fahren die LINT27 (Baureihe 640) nur zur Verstärkung mit der Baureihe 648 gekuppelt. Da mal wieder Fahrzeugmangel herrschte, wurden hier zwei „LINTchen“ auf die Strecke geschickt, 20.04.2017.
Auf der Fahrt von Andernach nach Kaisersesch passiert der 628 313 am 7.12.2012 den aufgelassenen Bahnhof Urmersbach und erreicht kurz darauf den gleichnamigen Haltepunkt.
Am derzeitigen Endpunkt der Strecke in Kaisersesch wartet der 628 305 auf die Abfahrtzeit nach Andernach. Busse stellen am „Bahnsteig gegenüber“ den Anschluss in das Umland her.
Am 13.1.1991 wurde der spärliche Reisezugverkehr zwischen Mayen West und Andernach eingestellt und im Zuge des Rheinland-Pfalz-Taktes zum 6.8.2000 zwischen Mayen West und Kaisersesch wieder aufgenommen. Hierzu wurde in Kaisersesch, einige hundert Meter weiter östlich, ein neuer Haltepunkt errichtet.
Bis zur Einstellung des Reisezugverkehrs im Januar 1991 hielten die Züge in Kaisersesch noch am alten Bahnhof. So konnte ich am 20.9.1988 hier die 211 218 vom Bw Trier mit dem N7073 nach Mayen Ost fotografieren.
Noch einmal die 211 218: In Uersfeld wartet das Zugpersonal geduldig, bis ich mein Foto geschossen hatte und wieder zugestiegen war.
Im Bahnhof Darscheid begegneten sich am 12.10.1981 der 798 827, unterwegs als N7073 (Daun – Mayen Ost) und der 798 559 auf der Fahrt als N7262 (Andernach – Gerolstein). Foto: Dietmar Fiedel
Das Areal des Bahnhofs Daun zeugt von der einstigen Bedeutung dieser Station, wo bis Anfang der 80er Jahre die Strecke nach Wengerohr (heute Wittlich Hbf) abzweigte. Eine Verbindung an die Ahrtalbahn war geplant, kam aber aus dem Planungsstadium nicht heraus. Bei meinem ersten Besuch der Eifelquerbahn entstand am 20.9.1988 in Daun das Foto des 798 705 vom Bw Trier.
Der Bahnhof Daun macht heute einen trostlosen Eindruck. Die Strecke ist seit 2013 gesperrt und die Gleisanlagen dem Verfall preisgegeben. Das Empfangsgebäude wird heute als Jugendclub genutzt.
Wie zuvor schon erwähnt zweigt in Daun die 41 Kilometer lange Strecke nach Wengerohr ab. Auf dem Abschnitt Daun – Wittlich verkehrte der letzte planmäßige Reisezug am 1.11.1981, während der Abschnitt Wittlich – Wengerohr (heute Wittlich Hbf) noch bis zum 25.9.1988 weiter betrieben wurde. Zwischen 1982 und 1991 wurde auf dieser Strecke auch der Güterverkehr eingestellt. Auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft heute der Maare-Mosel-Radweg. Am ehemaligen Bahnhof Schalkenmehren steht die „Kö 034“ (Windhoff 1037/1947, ehemals Vereinigte Deutsche Nickelwerke AG, Schwerte, Ruhr) als Denkmal und im Empfangsgebäude befinden sich Ferienwohnungen.
Am 12.10.1981, 19 Tage vor Einstellung des Reisezugverkehrs, konnte Dietmar Fiedel im Bahnhof Hasborn die Zugkreuzung des N7939 (Daun – Wengerohr) und N7936 (Wengerohr – Daun) auf den Film bannen.
Am 1.11.1981 endete der planmäßige Reisezugverkehr auf der Strecke Wittlich – Daun. Sieben Jahre später am 25.9.1988 wurde der Verkehr auch zwischen dem an der Moselstrecke gelegenen Bahnhof Wittlich Hbf, welcher bis zum 26.9.1987 Wenderohr hieß, und Wittlich Stadt eingestellt. Sechs Tage vor der Einstellung des Reisezugverkehrs habe ich in Wittlich Stadt den aus einer dreiteiligen Schienenbuseinheit gebildeten N4725 nach Wittlich Hbf fotografiert.
Zwischen Pelm und Gerolstein verlaufen die Gleise der Eifelquerbahn und der Eifelstrecke parallel. Aus Gerolstein kommend fährt hier der 798 676 und 996 648 der Vulkaneifelbahn als Ausflugszug nach Hohenfels (Eifel), 4.8.2009. Diese Ausflugsfahrten wurden 2012 eingestellt. Seither ist die Strecken zwischen Gerolstein und Kaisersesch ohne Verkehr.
Zwischen Pelm und Gerolstein verlaufen die Gleise der Eifelquerbahn und der Eifelstrecke parallel. Aus Gerolstein kommend fährt hier der 798 676 und 996 648 der Vulkaneifelbahn als Ausflugszug nach Hohenfels (Eifel), 4.8.2009. Diese Ausflugsfahrten wurden 2012 eingestellt. Seither ist die Strecken zwischen Gerolstein und Kaisersesch ohne Verkehr.